Wie zitiert man richtig?

Zitieren und Paraphrasieren

Das Zitat: Fremdaussagen in den eigenen Text integrieren Gedanken und Positionen anderer Autoren sind geistiges Eigentum und müssen klar von den eigenen Überlegungen und Schlussfolgerungen unterschieden werden. Das erfordert korrektes Zitieren und eine genaue Quellenangabe.
Die Paraphrase (Umschreibung oder sinngemässe Wiedergabe) Paraphrasieren meint eine Form des indirekten Zitierens. Ein Quellenverweis ist wie beim Zitat notwendig; dies geschieht in der Regel durch ein „vgl.“.

Regeln des Zitierens

Zitate werden am Anfang und am Ende durch Anführungszeichen deutlich gemacht. Unmittelbar nach dem Zitat wird in einer Klammer oder in der Fussnote die Quelle angegeben. Kafka betont die „Verschiedenheit“ zwischen sich und dem Vater (Wagenbach: Kafka, S. 403).
Vollständig zitierte Sätze werden allein gestellt; werden in solchen Zitaten Wörter ausgelassen, ist das durch drei Punkte in eckigen Klammern zu kennzeichnen. Kafka bekennt ausserdem: „[...] offen gesprochen habe ich mit dir niemals“ (Wagenbach: Kafka, S. 700).
Kurze Zitate werden in einen selbst formulierten Satz integriert. Wird eine Quelle wiederholt, kann der Kurztitel durch „ebd.“ ersetzt werden. Kafka teilt dem Vater mit, er habe immer befürchtet, dieser werde ihn „einfach niederstampfen“ (ebd., S. 42).
Zitate, die in einen eigenen Satz eingefügt werden, müssen evtl. grammatisch angepasst werden. Veränderungen sind in eckigen Klammern anzuzeigen. Kafka gesteht dem Vater zu, er habe „[s]ein ganzes Leben lang schwer gearbeitet“ (ebd., S. 699).

Warum korrekt zitieren?

Geistige Erzeugnisse unterstehen dem Urheberrecht. Zum einen müssen Sie diese Gedanken ausweisen, zum anderen können Sie aber darauf aufbauen und schnell zu den Ihnen wichtigen neuen Schlüssen gelangen.
Mit korrektem Zitieren vermeiden Sie ein Plagiat. Als Plagiat bezeichnet man eine Aneignung fremden Gedankengutes auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet. Wer korrekt zitiert, markiert das fremde Gedankengut.

Konventionen des Zitierens

Vollständige Quellenangabe Autor, „Titel. Untertitel“, Auflage, Verlagsort: Verlag Jahr (Jahr der Erstausgabe), zitierte Seite.
Lukas Bärfuss, „Hundert Tage“, 3. Auflage, München: btb Verlag 2010 (2008), S. 15.
Kurzzitierung; falls Sie über viele Seiten hinweg auf dieselbe Quelle verweisen (der Werktitel muss nach dem Muster der vollständigen Quellenangabe im Literaturverzeichnis aufgelistet sein) Variante A (modern): Bärfuss (2010), S. 15.
Variante B (herkömmlich): Bärfuss, „Hundert Tage“, S. 15.
Abkürzungen S. für Seite
Z. für Zeile
V. für Vers
f. bedeutet: und die folgende Seite/Zeile
ff bedeutet: und die folgenden Seiten/Zeilen

Checkliste für richtiges Zitieren

Fremdes Gedankengut ausweisen Sind alle wörtlich übernommen Stellen aus fremden Werken als Zitat kenntlich gemacht worden?
Kernaussagen zitieren Betreffen die Zitate die Kernaussagen des zitierten Textes?
Satzzusammenhang bedenken Passt das Zitat in den Sinn- und Satzzusammenhang?
Zitate kommentieren Werden längere Zitate in angemessener Weise kommentiert und entsprechend für den eigenen Gedankengang genutzt?
Quelle angeben Wird die Quelle angegeben? Ist diese Quellenangabe im Text richtig platziert?

Fussnoten

Fussnoten als Quellenangaben Unmittelbar nach dem Zitat wird mit einer hochgestellten Ziffer17 auf die Fussnote aufmerksam gemacht; in dieser befindet sich die Quellenangabe (s. oben bei „Konventionen des Zitierens“).
Fussnoten als Anmerkungen In Fussnoten kann mach auch den Haupttext ergänzen; man macht das, wenn die Information zwar wichtig ist, aber den Lesefluss im Haupttext beeinträchtigen würde.

Bibliographie

Literaturverzeichnis Der Begriff Bibliographie steht für Literaturverzeichnis; es handelt sich um eine Liste mit allen Werken, aus denen man zitiert hat (oder auf die man sich indirekt bezogen hat).
Darstellung des Literaturverzeichnisses 1. Selbständig erschienene Texte,
2. Unselbständig erschienene Texte,
3. Internetquellen
Innerhalb dieser Bereiche werden die Einzelnen Quellen alphabethisch geordnet.
Werke von einem Autor Name, Vorname des Autors: Titel. Untertitel, Auflage, Verlagsort: Verlag Jahr (Jahr der Erstausgabe).
Bärfuss, Lukas: Hundert Tage, 3. Auflage, München: btb Verlag 2010 (2008).
Werke von mehreren Autoren Bei mehreren Autoren werden diese mit Schrägstrick (/) von einander getrennt; bei mehr als drei Autoren verwendet man nach dem ersten Autor die Abkürzung „u. a.“ oder lat. „et. al.“ beim Herausgeber.
Unselbständige Texte Darunter versteht man Aufsätze, die in einem Sammelband erschienen sind.
Name, Vorname des Autors: „Titel des Aufsatzes“, in: Name, Vorname des Herausgeber (Hg.), Auflage Verlagsort Jahr (Jahr der Erstausgabe).
Internetquellen Zitiert wird zusätzlich die URL-Adresse und das Funddatum:
Name, Vorname des Autors: Titel. Untertitel, Datum der Aufschaltung, URL (Stand und Abfragedatum).

Quellen

Frey, Pascal: Sprache und Kommunikation. Deutsch am Gymnasium 1, Rothenburg 2009.
Duden: Die schriftliche Arbeit (von J. Niederhauser), Mannheim/Zürich 2011.
Texte, Themen und Strukturen. Schweizer Ausgabe. Deutschbuch für die Sekundarstufe II (hrsg. von B. Schurf und A. Wagener)